Читаем Zweiter Tag - Die Furcht des Weisen Band 2 полностью

»Verdammt«, hörte ich Dedan hinter mir sagen. »Wenn er geht, gehe ich auch …« Es folgte ein kurzes Handgemenge, das damit endete, dass etwas auf dem Boden aufschlug. Ich drehte mich um. Dedan lag mit dem Gesicht nach unten im niedrigen Gras. Hespe drückte ihm ein Knie ins Kreuz und hatte ihm einen Arm auf den Rücken gedreht. Dedan wehrte sich nur noch schwach, fluchte dafür aber umso lauter.

Tempi sah den beiden unbewegt zu, wie ein Schiedsrichter bei einem Ringkampf. Marten winkte mir wie von Sinnen. »Komm zurück, Junge!«, rief er aufgeregt. »Komm sofort zurück!«

Ich drehte mich wieder zum Teich um. Felurian hatte sich mir zugewandt. Trotz der Entfernung von etwa dreißig Metern sah ich den neugierigen Blick ihrer schwarzen Augen. Sie verzog die Lippen zu einem breiten, gefährlichen Lächeln, dann lachte sie in wildem Entzücken auf. Es war kein menschliches Lachen.

Flink wie ein Spatz und anmutig wie ein Reh flog sie über die Lichtung davon. Die Jagd begann. Trotz des schweren Reisesacks und des Schwerts an meiner Hüfte rannte ich so schnell, dass mein Mantel sich wie eine Fahne hinter mir blähte. Nie zuvor und auch nie danach bin ich so gerannt. Ein Kind rennt so, leichtfüßig und geschwind und ohne die geringste Angst zu fallen.

Felurian verschwindet vor mir in den Büschen. Ich erinnere mich vage an Bäume, den Geruch der Erde, das Grau der vom Mond beschienenen Felsen. Felurian lacht, weicht mir aus, tanzt, eilt voraus. Sie wartet, bis ich sie fast berühre, dann springt sie weg. Sie leuchtet im Mondlicht auf. Äste zerren an mir, Wasser spritzt mir ins Gesicht, warmer Wind weht mir entgegen …

Dann halte ich sie. Ihre Hände vergraben sich in meinen Haaren und ziehen mich näher. Ihr Mund kommt mir entgegen, ihre Zunge züngelt scheu, ihr Atem erfüllt meinen Mund, meinen Kopf. Ihre warmen Brustspitzen streifen meine Brust. Sie duftet nach Klee, nach Moschus, nach reifen zu Boden gefallenen Äpfeln …

Und dann gibt es kein Zögern mehr, keinen Zweifel. Ich weiß genau, was ich zu tun habe. Meine Hände streichen über ihren Nacken, ihr Gesicht, vergraben sich in ihren Haaren, gleiten an ihren glatten Schenkeln entlang, fassen sie fest an der Seite, umschließen ihre schmale Taille, heben sie hoch und legen sie hin …

Lustvoll windet sie sich unter mir und seufzt wohlig. Umschließt mich mit den Beinen, krümmt den Rücken, fasst mich mit warmen Händen an Schultern und Armen, packt mich am Kreuz …

Dann sitzt sie mit gegrätschten Beinen auf mir. Sie bewegt sich wild und ihre langen Haare gleiten über meine Haut. Sie wirft den Kopf in den Nacken, zittert am ganzen Leib und schreit etwas in einer Sprache, die ich nicht kenne. Ihre scharfen Nägel graben sich in die flachen Muskeln meiner Brust …

Und ich höre Musik: die wortlosen Schreie, mit denen sie sich hebt und senkt, ihre Seufzer, mein hämmerndes Herz. Ihre Bewegungen werden langsamer, und ich umklammere wie von Sinnen ihre Hüften. Unser Rhythmus ist wie ein stummes Lied, wie plötzlicher Donner, wie das unbewusst gehörte Rollen einer fernen Trommel …

Dann bleibt alles stehen. Mein Körper krümmt sich, ich bin gespannt wie eine Lautensaite. Zittere vor rasendem Sehnen. Ich bin zu straff gespannt und reiße …

Kapitel 96

Das Feuer selbst

Eine Erinnerung streifte die Ränder meines Bewusstseins und ich erwachte. Ich öffnete die Augen. Über mir streckten sich Bäume zum dämmrigen Himmel. Seidene Kissen umgaben mich und neben mir lag nackt und mit vom Schlaf gelösten Gliedern Felurian.

Sie sah so glatt und vollkommen aus wie eine Statue. Doch dann seufzte sie im Schlaf, und ich schalt mich für diesen Gedanken. Wusste ich doch, dass sie mitnichten aus kaltem Stein bestand, sondern warm und geschmeidig war und der glatteste Marmor im Vergleich zu ihr ein rauher Schleifstein.

Ich streckte die Hand aus, um sie zu berühren, und hielt inne. Ich wollte den vollkommenen Anblick nicht stören. Ein ferner Gedanke regte sich in mir, aber ich verscheuchte ihn wie eine lästige Fliege.

Felurians Lippen öffneten sich und sie seufzte. Es klang wie das leise Gurren einer Taube. Ich erinnerte mich an die Berührung dieser Lippen. Schon stieg die Sehnsucht wieder in mir auf, doch ich zwang mich, den Blick von dem weichen, wie ein Blütenblatt geformten Mund abzuwenden.

Felurians geschlossene Augenlider trugen wie die Flügel eines Schmetterlings ein Muster aus ineinander verschlungenem tiefen Rot und Schwarz, durchzogen von blassgoldenen Flechten, die mit der Farbe ihrer Haut verschmolzen. Wenn sie die Augen sanft im Schlaf bewegte, veränderte sich das Muster, als bewege der Schmetterling die Flügel. Schon dieser Anblick war wahrscheinlich den Preis wert, den die Männer dafür bezahlen mussten.

Ich verschlang Felurian mit den Augen. Alle Lieder und Geschichten, die ich je über sie gehört hatte, wurden ihr nicht annähernd gerecht. Sie war das, wovon Männer träumen. Unter all den Frauen an all den Orten, an denen ich gewesen war, hatte ich nur einmal eine Frau kennengelernt, die ihr gleich kam.

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Андрей Боярский

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